Die Stromkosten von 41 ct/kWh für Haushalte setzten sich in Deutschland wie folgt zusammen: 
Erzeugung und Vertrieb 43,5%:
33,9% Erzeugung
9,6% Vertrieb, Marge
Netz 27,9%:
26,9% Netzentgelt
1% Messkosten
Steuern, Abgaben, Umlagen: 28,6%
4,9% Stromsteuer
16% Umsatzsteuer
0,7% Umlage für Kraft-Wärme-Kopplung nach KWKG
1,5% Aufschlag für besondere Netznutznung §19 StromNEV
1,6% Umlage Netz für Offshore-Windkraft
3,9% Konzessionsabgabe an Städte und Gemeinden
Der wesentliche Bestandteil sind die Erzeugungskosten, welche sich aus den Beschaffungskosten und dem Vertrieb zusammensetzen. Während die Erzeugungskosten incl. der (heute abgeschafften) EEG-Umlage seit 2008 konstant bei knapp 10 ct/kWh lagen, sind sie durch die seit 2022 höheren Gaspreise auf 14 ct/kWh gestiegen.
Der längst überfällige Wegfall der Stromsteuer würde den Strompreis für Haushaltkunden um 4,9% senken (2 ct/kWh).
Die dritte wesentliche Komponente, die Netzentgelte, welche über 1/4 der Stromkosten ausmachen, sind extrem hoch. Hier zeigt sich der unglückliche Mechanismus der Regulierung: die garantierten 9% Eigenkapitalverzinsung für Netzbetreiber, die erst 2019 durch BGH-Beschluss auf immer noch stattlich 7% gesenkt wurden. Unter dem Vorwand, der Netzausbau sei unumgänglich, wird gebaut was das Zeug hält. Die Rendite ist sicher. Teuer ist auch der Ausbau der Netze für Offshore-Windkraft, welcher via Offshore-Umlage von den Stromkunden bezahlt wird.
Der Netzausbau an Land könnte viel günstiger erfolgen, wenn statt dem teuren Ausbau öffentlicher Netze mehr Verbundkraftwerke errichtet würden. Für den Zubau von Freiflächen-PV werden immer mehr neue Netze und Umspannwerke gebaut, obwohl in der Nähe der meisten PV-Anlagen bereits Netze und Umspannwerke für Windenergie vorhanden sind, die man nutzen könnte und so Verbundkraftwerke schaffen, welche viel weniger Netzkosten verursachen. Das die nicht geschieht, ist der wesentliche Treiber der explodierenden Netzentgelte.
Wie können die Strompreise sinken?
Mit einem immer höheren Anteil von Windkraft und Solarstrom, welche zwischen 4 – 8 ct/kWh kosten, werden die Kosten für Erzeugung von 14 auf ca. 8 ct/kWh sinken. Dafür sind ca. 10 Jahre erforderlich. Ein schnelleres Absinken würde einen deutlich geringeren Gaspreis erfordern, denn die Zeiten hoher Preise fallen immer in die Zeiten, wo Gaskraftwerke noch einspringen müssen. Erst bei hinreichendem Ausbau von Solar- und Windstrom, wird der Zeitanteil der Stromerzeugung aus speicherbaren Energieträgern (dann Wasserstoff) auf 5% absinken. Und wie man leicht sieht ergeben sich aus 95%* 7 ct/kWh plus 5% * 30 ct/kWh auch nur 8,15 ct/kWh – also die Kosten für die Überbrückung der immer wieder thematisierten Dunkelflaute fallen kaum ins Gewicht.
Bei den Netzentgelten ist ebenfalls eine deutliche Reduktion möglich, wenn künftig der öffentliche Netzausbau zugunsten von Verbundkraftwerken reduziert wird. Damit werden die Netzkosten nicht weiter so stark steigen und es wird sich mit der Umstellung auf Strom als Primärenergieträger eine höhere Auslastung der Netze ergeben, so dass die Kosten pro kWh sinken. Wegfallen müssen auch die Redispachtkosten, welche aktuell die Netzentgelte wesentlich erhöhen. §13 k des ENWG kann hierfür die Voraussetzungen schaffen.
In Summe können die Strompreise also um 14 ct/kWh (6 bei der Erzeugung, 6 beim Netz und 2 bei der Stromsteuer) sinken.
