Sicher ist Windenergie eine Industrieform unter vielen. Allerdings gehört sie zu denjenigen Industrien, welche dauerhaft nachhaltig betrieben werden können. Es ist bislang nicht ersichtlich, dass von der Nutzung des Windes dauerhafte und irreparable Schäden entstehen, im Gegenteil…
1. Was zeichnet die Windkraft als aktiven Naturschutz aus?
Mit Hilfe von Windenergie (und Photovoltaik) kann der gesamte Energiebedarf der Menschen dauerhaft so gesichert werden, dass keine für uns Menschen gefährlichen Umweltschäden entstehen. Die einzigen Alternativen wäre der Verzicht auf Strom oder die Wiederbelebung der Kernspaltung – beides erscheint offensichtlich nicht umsetzbar.
Nehmen wir an, Windenergie würde nicht zügig ausgebaut – was würde passieren? Dann würde infolge des ungebremsten CO2-Ausstoßes das gesamte lebendige System der Erde kippen mit umfangreichem Artensterben, hunderten Millionen von Umweltflüchtlingen, die ihrerseits riesige Umweltschäden anrichten würden. Wie soll das anders als mit Hilfe der Windkraft und der Solarenergie verhindert werden?
Aber auch im „Kleinen“ ist Windkraft aktiver Naturschutz: die Windenergienutzung bringt endlich wieder Wege in die endlosen Agrarsteppen, in denen kein Tier mehr leben kann. Entlang dieser Wege aber, die von uns auch regelmässig mit Büschen und Bäumen bepflanzt werden, siedeln sich wieder alle Arten Tier an: Bodenbrüter, Hasen, Mäuse, Insekten aller Art… und die Tiere wiederum dienen den uns so lieben Großvögeln wie Milan und Adler als Nahrung. Und so nimmt die Population der Großvögel gerade da, wo in den Weiten der Agrarsteppen Windkraftanlagen errichtet werden, sogar zu: weil es endlich wieder Nahrung gibt!
2. Was steht einer Anerkennung der Windkraft als aktiver Naturschutz derzeit noch im Wege? Wo besteht Reformbedarf? Was kann die Politik tun?
Unser gesamtes Rechtssystem geht (aus historisch berechtigtem Grund) davon aus, dass jede Bautätigkeit ein Eingriff in den Naturhaushalt ist, welcher auszugleichen ist. Mit der Windkraft ist aber erstmals eine Bautätigkeit entstanden, welche dauerhaft im Sinne des Naturerhaltes wirkt. Leider wird dies aufgrund der geltenden Rechtslage nicht anerkannt. Das gilt es zu ändern. Es ist absurd, dass für den Bau von Windkraftanlagen erhebliche Ausgleichsabgaben zu zahlen sind, obwohl diese Anlagen unterm Strich dem Erhalt der Natur dienen und es dazu derzeit auch keine Alternative gibt.
Die Politik ist aber immer noch paralysiert durch die jahrzehntelange Propaganda seitens der CO2-ausstoßenden Energiewirtschaft, á la: Windkraft ist zu teuer, laut, hässlich, nervig und macht durch Infraschall krank. Nichts davon wurde bewiesen – aber es wirkt.
Die Politik muss endlich klar sagen, dass es ohne Windkraft keine Lösung gibt. Das dafür ausreichend Flächen bereitzustellen sind (und zwar kostengünstig) und dass Windkraft mindesten so wichtig ist, wie Strassen und Autobahnen – von deren Lärm viel viel mehr Menschen beeinträchtigt sind, als von Windkraftanlagen (die übrigens bei jedem angenehm windstillen Sommerabend absolut still sind, im Gegensatz zu unseren Autobahnen).
3. Inwiefern wird der weitere Ausbau der Windkraft auf rechtlicher oder gesellschaftlicher Ebene sanktioniert oder behindert? Wie können Artenschutz und Energiewende effizienter zusammen kommen?
Eines der größten Hindernisse für den Ausbau der Windkraft ist das geltende Naturschutzrecht, welches das Individuum schützt. Genau genommen, widerspricht dies Darwin – denn solange die Art sich vermehrt, ist es um die Individuen, welche ihrer Umwelt (Raubtieren, Wetter – oder eben auch Windkraftanlagen) zum Opfer fallen, nicht schade. Im Gegenteil: das stärkt die Art, denn es überleben die, welche sich am besten gegen die Umwelt behaupten. Solange jede Bautätigkeit des Menschen immer nur dazu führte, dass Tiere in ihrem Bestand dezimiert wurden, war es sinnvoll, das Individuum zu schützen. Nun aber, wo Technologien entstanden sind, welche die Art stärken, obwohl sie einzelne Individuen töten können, ist es Zeit, umzudenken.
Natürlich müssen die Betreiber von Windkraftanlagen alles tun, um Tiere zu schützen – und das tun sie auch: Anlagen werden abgeschaltet, wenn Fledermäuse fliegen; schon bei der Planung wird darauf geachtet, dass Vogelzuglinien gemieden werden; Abstände zu Horsten werden frühzeitig berücksichtigt… aber dann im echten Leben zeigt sich einfach, dass die Fledermäuse mitten im Windfeld siedeln und der Adler gleich daneben einen neuen Horst baut. Warum auch nicht?
Artenschutz und Energiewende gehören einfach zusammen und dürfen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Punkt.