Erneuerbare Energien sind aus sich heraus bereits Umweltschutz. Dennoch kann man einiges falsch machen: Vermaisung, Urwald abholzen, Biotope zerstören…
Am heftigsten wird darüber diskutiert, wie Windkraftanlagen Vögel schreddern.
Dabei zeigen viele Beobachtungen, dass mit dem Ausbau der Windenergie die Population von Vögeln, auch von Großvögeln, im jeweiligen Gebiet eher zunimmt. Das liegt daran, dass mit dem Bau von Windkraftanlagen Wege und Anpflanzungen entstehen, welche wieder Lebensraum in die Monokulturen der Landwirtschaft bringen.
Was also ist die Wirklichkeit?
Bild: Bundesverband Windenergie, Ausschnitt aus „Artenschutz geht alle an“
Was im obigen Bild noch fehlt: die immer intensiver werdende Landwirtschaft und der damit verbundene Verlust an Natur und Lebensräumen ist die größte Gefahr für Insekten und Vögel. Das größte Artensterben wird aber der Klimawandel bringen.
Über die ca. 100.000 von Windrädern getöteten Vögel (wenn es denn überhaupt so viele sind, denn das sind alles nur Vermutungen) wird interessengeleitet viel diskutiert, denn jede erneuerbare Energieerzeugungsanlage bedroht das wankende Monopol der alten Energieversorger.
Die wesentlich höheren Zahlen, ausgelöst durch Insektensterben, Agrargifte, Lebensraumverlust, Glasscheiben, Freileitungen, Straßen, Katzen, Bahnstrecken und durch Vogelfang spielen in der veröffentlichten Meinung fast keine Rolle.
Also klare Forderung: Das Naturschutzrecht muss grundlegend geändert werden. Statt das Individuum zu schützen muss der Schutz der Art, der Population in den Vordergrund treten. Es ist absurd, dass es auch wegen dem Zubau von Windkraftanlagen immer mehr Großvögel gibt und dann aber der weitere Zubau deshalb verhindert wird. Gerade durch den Bau von Windkraftanlagen entstehen in den weiten lebensfeindlichen Agrarsteppen wieder Wege und Feldraine, in denen sich Tier und insbesondere auch Vögel ansiedeln.
Hier noch einiges zur Vertiefung. Es gibt viele Untersuchungen zu Todesursachen von Vögeln mit vielen verschiedenen Ergebnissen, aber alle zeigen eines: Windkraft spielt dabei keine Rolle.
Interessant am Rande ist hier auch die Einordnung der Deutschen Wildtier Stiftung, die die Naturschutzverbände gerne mit Informationen versorgt: Die jagdnahe Deutsche Wildtier Stiftung, an deren Spitze mit Fritz Vahrenholt und Michael Miersch zwei Klimawandelleugner stehen, bekämpft massiv die Energiewende und die Windenergie. Neu ist ein weiterer Artikel zur Deutschen Wildtier Stiftung, der kürzlich in der Wochenzeitung Kontext erschienen ist. Sie nehmen dort Bezug auf ein Anti-Windkraft-Video der Stiftung, das kurz vor der Wahl in Hessen verbreitet wurde und gehen den Hintergründen nach.
Kohle für Wildtierschützer von Jürgen Lessat
10.10.2018: Die Deutsche Wildtier Stiftung schützt die Haselmaus und den Wald, wenn es gegen Windkraft geht. Gegen die geplante Rodung des Hambacher Forsts hatte sie nichts einzuwenden. Das könnte damit zusammenhängen, dass Stiftungsvorstand Fritz Vahrenholt beste Kontakte zum Kohlekonzern RWE hat…. Also bleibt skeptisch bei Gerüchten um die Auswirkungen der Windenergie, es gibt anderweitige Interessen die die Vorbehalte gerne schüren. Gerade die Vögel werden instrumentalisiert, wenn es um die Meinungsbildung in der Öffentlichkeit und die Verhinderung von Projekten geht.