Mit einer CO2-Steuer kann erreicht werden, daß die Belastung aller Energiearten pro Tonne CO2-Emission gleich hoch sind. Welchen Effekt hätte dies?
Die gegenwärtigen sehr unterschiedlichen Belastungen der Energiearten pro Kilowattstunde für Endverbraucher zeigt diese Graphik.
Pro Tonne CO2 ergibt sich dieses Bild. Die Berechnung ist einfach: für Strom ist der Preis von 0,27 €/kWh durch die CO2-Emissionen für den deutschen Strommix in Höhe von 0,53 kg CO2/kWh zu teilen, was ca. 500 €/t CO2 ergibt. Die Berechnung der übrigen Wert beruht auf diesen Energiedaten.
Hinweis: die viel niedrigeren Großverbraucherpreise, welche in den Graphike nicht dargestellt sind, drücken den Durchschnitt der Gesamtkosten pro t CO2 auf ca. 200 €. So zahlen Stromgroßkunden Preise im Bereich von 5 ct/kWh, was ca. 100 €/t CO2 entspricht. Im Mittel sind alle Energiearten in Deutschland mit ca. 100 €/CO2 heute belastet, siehe hier.
Wirkungsgrundlage einer CO2-Steuer: Alle Steuern, Umlagen und Lasten auf Energie (ausser der Mehrwertsteuer) werden abgeschafft. Statt dessen wird ein einheitlicher Satz von z.B. 100 €/t CO2 eingeführt. Wichtig: auch die Kosten des europäischen Emissionshandels sollten darin enthalten sein bzw. angerechnet werden dürfen, um Verzerrungen zu vermeiden. Für Benzin und Diesel wäre der Steuersatz allerdings zu verdoppeln wäre, um das aktuelle Preisniveau zu halten. Dies ergibt dann sich dieses verstetigte Bild.
Rückgerechnet auf die Preise pro kWh sähe es dann so aus. Während die Strompreise sich um 20% auf 22 ct/kWh verringern (und mit Ausbau erneuerbarer Energien aufgrund sinkender CO2-Emissionen dann weiter fallen), steigen die Preise für Erdgas und Heizöl um 40% auf 7 ct/kWh. Die Preise für Diesel und Benzin bleiben etwa gleich.
Unter diesen Bedingungen wäre erneuerbarer Strom, welcher zu 5 ct/kWh gewonnen werden kann, wettbewerbsfähig gegenüber konventionellem Strom, welcher mit 5 ct/kWh CO2-Steuer belastet wäre. Inbesondere die Herstellung von Wasserstoff als Treibstoff, die rein erneuerbare Ladung von E-Autos und die Wandlung von erneuerbarem Überschußstrom zu Wärme und Kälte würde sich rechnen. Damit könnte die Sektorkopplung gelingen und die CO2-Emissionen in allen Bereichen wirtschaftlich reduziert werden.
Oben beschriebener Ansatz für eine CO2-Steuer wäre der klarste und denkbar einfachste. Sofern man nur den Strommarkt betrachtet und nicht alle Abgabenm und Umlagen konsequent durch eine einheitliche Steuer setzt, kommt man natürlich zu wesentlich geringeren Steuersätzen, wie z.B. 20-40 €/t wie in der Studie „Wirkungsweise einer CO2-Steuer im Strommarkt (energy brainpool)“. Gleichzeitig ist dieser Ansatz einer zusätzlichen CO2-Steuer ohne die bestehenden Abgaben anzutasten immer nur eine Teillösung und ein kleiner Schritt.