EEG-Umlage

Angeblich sind die Stromkosten durch die EEG-Umlage gestiegen. Es ist aber falsch und führt in die Irre, von Kosten der Energiewende zu sprechen.

Insbesondere ohne Windenergie wäre Strom heute deutlich teurer. Die Höhe der EEG-Umlage ist kein geeignetes Vergleichsmaß für die Kosten des Windkraft- und Solarausbaus, da sie im wesentlichen durch Bioenergie, die Anfangskosten der Photovoltaik und die immensen Kosten für offshore-Windkraft bestimmt wird. Tatsächlich ist Windenergie an Land seit 1990 die billigste erneuerbare Energiequelle und liefert inzwischen auch den preiswertesten Strom unter allen heute verfügbaren Energieerzeugern.

Die EEG-Umlage dagegen wird nicht von den Kosten der Windenergie, sondern maßgeblich durch den Merit-Order-Effekt bestimmt. Denn die EEG-Umlage ist nichts anderes, als die Differenz zwischen dem Börsenstrompreis und den gesetzlich geregelten Vergütungen für die erneuerbaren Stromerzeuger.

Der Börsenstrompreis bildet sich durch Angebot und Nachfrage. Er ist um so tiefer, um so mehr Energie mit geringen oder sogar gänzlich ohne Brennstoff- und Betriebskosten (Grenzkosten) vorhanden ist. Da Windkraft- und Solarstromanlagen keine Brennstoffkosten haben und ihre Betriebskosten bei Stillstand nicht sinken sind ihre Grenzkosten Null.

Mit dem Ausbau dieser grenzkostenfreien erneuerbaren Energiequellen streben also die Börsenstrompreise gegen Null. Im Gegenzug strebt die EEG-Umlage gegen die Vollkosten der erneuerbaren Erzeugung, welche aber geringer sind, als beim Neubau fossiler Kraftwerke. Die Summe aus der Börsenvergütung für Stromerzeugung und EEG-Umlage bleibt etwa konstant.

Dies wissend, ist es vollkommen unverständlich, warum immer, wenn es um die angeblich hohen Kosten der Energiewende geht, Windkraftanlagen an Land im Bild gezeigt werden. Dies ist eine doppelte Unwahrheit: einerseits verteuern erneuerbare Energien das Energiesystem nicht und andererseits sind es gerade die Windenergieanlagen an Land, welche die Kosten senken. Die EEG-Umlage wird zu 90% von den Kosten der Bioenergie, den Anfangskosten der Photovoltaik und den Kosten für Offshore-Wind bestimmt. Aber das sind politisch veranlasste Kosten, welche man nicht der äußerst preiswerten Windenergie an Land und auch nicht den seit 2012 errichteten PV-Anlagen anlasten darf.

Die EEG-Umlage hat also nichts mit den Kosten erneuerbarer Energien zu tun, auch wenn das fälschlich immer wieder als Argument missbraucht wird. Die Strompreise wären ohne EEG-Umlage mindestens genauso hoch, weil dann statt neuer Windkraft- und Solaranlagen neue fossile Kraftwerke zu bauen wären, deren Produktionskosten trotz Umweltschäden sogar höher wären.

Letztendlich funktioniert die EEG-Umlage vollkommen richtig. Sie erzeugt keine Lasten, sondern sorgt für einen zügigen Umbau der Energiesysteme weg vom CO2. Ihr grosser Nachteil ist nur, dass sie sich hervorragend für Propaganda gegen erneuerbare Energie nutzen lässt.