Dampflokomotiven

Ich bin ein grosser Freund von Dampflokomotiven – es sind Kunstwerke des Maschinenbaus. Und sie funktionieren ohne Internet und Elektronik. Also zuverlässig. James Watt sei Dank. Doch die Erfindungen zweier anderer Menschen verdrängten sie aus unserem Leben: diese beiden waren Rudolf Diesel und Nikolaus Otto. Wer sie nicht kennt, kennt doch ihre Motoren – und diese hatten eine dreifach höhere Effizienz als Dampfmaschinen. Genau das was das Ende meiner geliebten Dampfloks.

Nun, ein Jahrhundert später, erlebt die Energiewirtschaft noch einmal eine solche Umwälzung. Unser heutiges Energiesystem ist zwar dreimal effizienter als Dampfloks, hat aber immer noch 75% Verluste – das sind die Energiemengen, welche aus Auspuffen, Kühltürmen und Schornsteinen nutzlos entweichen.

Ein Energiesystem, welches aber nicht mehr auf Verbrennung von Rohstoffen, sondern auf Solarstrom und Windenergie beruht, kennt weder Auspuff, noch Kühlturm, noch Schornstein. Fast alle heutigen Energieverluste werden also verschwinden. Ein Energiesystem auf Grundlage erneuerbarer Energie hat per se eine Effizienz von über 75%.

Wir stehen also erneut vor dem Faktor 3, welcher die Nutzung der Dampfmaschinen beendete. Heute nun wird dieser Faktor die Nutzung sämtlicher Verbrennungskraftmaschinen beenden – einfach nur, weil es so viel effizienter ohne sie geht. In Kürze wird es weder Diesel- noch Ottomotoren geben, ebensowenig Dampf- oder Gasturbinen, welche im Prinzip auch Verbrennungskraftmaschinen sind.

Übrig bleiben wohl nur Solar- und Windkraftanlagen, Wasserstofferzeugung und Brennstoffzellen, welche so geringe Verluste aufwiesen, dass sie allem Bisherigen weit überlegen sind.

So einfach ist das. Und deswegen ist erneuerbare Energie billiger als alles, was früher war.

4 Gedanken zu „Dampflokomotiven“

  1. Wasserstoff-Technik ist ungefähr auf der Efgizienz-Höhe der Diesel und Benziner, von den Kosten her eher schlechter.

    Der Satz zum Ende müsste also eher so lauten:
    „Übrig bleiben wohl nur Solar- und Windkraftanlagen, welche so geringe Verluste aufwiesen, dass sie allem Bisherigen weit überlegen sind.“

    1. Nein, das ist falsch. Wer Enertrag.org mal durchliest, der wird verstehen, dass die Effizienz von 75% nur mit H2 machbar ist – denn das ist der Speicher, welcher die Energie über die Jahreszeiten ausgleichen kann. Ohne H2 würden wir die Hälfte an Effizienz verlieren – infolge massiver Abregelungen.

  2. Ist es eigentlich vernünftig zu glauben, dass wir Probleme, die durch technischen Fortschritt entstanden sind (Klimawandel und Resourcenerschöpfung) durch weiteren technischen Fortschritt lösen können?

    1. Mit Glauben kommt man nicht weit. Und wenn man es genau besieht, ist erneuerbare Energie technologisch gesehen kein Fortschritt, sondern ein Zurück, wenngleich mit viel besseren Mitteln. Daher funktioniert es.

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