Ein Leistungsentgelt (€ / kW / Jahr) sollten alle Stromkunden für die gesicherte Leistung zahlen, über welche sie jederzeit frei als Netzbezug verfügen möchte. Aus diesen Mitteln werden die Erzeuger gesicherter Leistung bezahlt (nicht die Netze!).
Ein solches Leistungsentgelt ist eine neue Komponente im Energiemarkt. Sie wird erforderlich, da gesicherte Leistung in einem erneuerbaren Energiesystem nicht mehr wie in einem fossilen Energiesystem „sowieso da ist“, sondern extra beschafft werden muss.

Wie wird ein Leistungsentgelt ermittelt?
Jeder Stromkunde vereinbart mit seinem Lieferanten eine gesicherte Leistung. Alle Lieferanten melden die Summe dieser Werte an die Instanz, welche gesicherte Leistung ausschreibt. Diese dann wiederum führt zuzüglich eines angemessenen Sicherheitsaufschlages die Ausschreibung einmal jährlich durch.
Die sich daraus ergebenden Kosten ergeben geteilt durch die gesamte ausgeschriebene gesicherte Leistung das für alle Kunden gleiche Leistungsentgelt.
Die Einführung einer gesicherten Leistung erfordert die Möglichkeit, jeden Stromabnehmer auf diese Leistung zu begrenzen, sofern erforderlich. Da auch erneuerbare Energie zumindest auf Tagessicht gut vorhersagbar ist, sind ad-hoc-Eingriffe nicht erforderlich. Es genügt, einmal täglich einen Fahrplan zwischen Energieanbieter und Kunden zu vereinbaren, welche im Fall von Engpässen die Bezugsleistung auf die gesicherte Leistung begrenzt. Dies wird dann von der Steuerung des Stromkunden automatisch umgesetzt. Auch die Fahrplanerstellung kann computerbasiert automatisch erfolgen.
Hier für sind intelligente Zähler erforderlich, die eine fahrplangerechte Steuerung der angeschlossenen Verbraucher sichern und den Energieverbrauch viertelstundenscharf aufzuzeichnen. Bei Abweichungen vom Fahrplan werden ex-post hohe Strafzahlungen fällig.
Heute existieren bereits eine Vielzahl von Systemen, welche über LAN oder WLAN beliebige Verbraucher steuern.
Die Steuerungsinformation für die intelligenten Zähler sollte neben dem Fahrplan, welcher sich aus Leistungs- und Preissignalen ergibt, sicherheitshalber auch die Netzfrequenz berücksichtigen. Bei Unterschreiten eines gewissen Frequenzbandes veranlassen die intelligenten Zähler der Stromkunden allmählich eine Leistungsbezugsverringerung bis auf den minmalen Wert. Umgekehrt kann mit wachsender Frequenz immer mehr Leistung abgefordert werden – bis zur maximalen bestellten Leistung.
Damit wird ein stabiler Netzbetrieb gesichert, ähnlich wie dies bei der Lösung des 50,2-Hertz-Problems bei der PV-Einspeisung in Deutschland bereits praktiziert wurde: alle PV-Anlagen wurden mit einer Software ausgestattet, welche bei Erreichen des 50,2-Hertz-Grenzwertes nach einem Zufallsprinizip ihre Leistung verringern. So entstand ein sehr weiches und flexibles Einspeiseverhalten, welches auch keinerlei IT-Unsicherheite aufweist.
So werden auch Eingriffe der Netzbetreiber in das Betreiberverhalten überflüssig, egal ob abregelnd oder verbrauchserhöhend – jeder Stromkunde kann seinen Fahrplan, seine Energiekosten und seine gesicherte Leistung für sich optimieren.