Die Unsinnigkeit der nun abgeschafften EEG-Umlage ist hinlänglich bekannt. Ihr größter Nachteil war nicht nur, dass sie den Bürgern fälschlicherweise suggeriert, dass erneuerbare Energie teuer – sondern insbesondere dass sie eine kontraproduktive Lenkungswirkung auf CO2-Emissionen hatte. Die Umlage auf Strom, also auch auf erneuerbar erzeugten Strom, führte dazu, dass sich weder im Wärme- noch im Verkehrsbereich und auch nicht in der Industrie erneuerbare Energie durchsetzen konnte.

Die Abschaffung war zwingend nötig damit alle Energiearten gleichermaßen mit belastet werden können – und zwar pro ihren jeweiligen CO2-Emissionen. Dies hat zwei entscheidende Vorteile: einerseits sind bei hinreichender Höhe der Umlage erneuerbare Energie in jedem Energiesektor im Vorteil und andererseits verschwindet diese Umlage mit dem Verschwinden der CO2-Emissionen von selbst (was das Ziel einer jeden Umlage sein sollte: sich selbst überflüssig zu machen).
Die Einführung der CO2-Steuer auf alle Energieträger war bereits eine erster zaghaften Schritt. Hier sollte zügig daran gearbeitet werden, das gesamte Umlagesystem einheitlich auf eine Umlage, welche ausschließlich pro emittierter CO2-Menge basiert, umzustellen. Mit den so erhobenen Mitteln kann der Umbau des Energiesystems bis zum Ende finanziert werden.
Die der absolute Betrag einer CO2-basierten Umlage oder Steuer allmählich mit dem Verschwinden der CO2-Emissionen bis auf Null zurückgeht, muss in selbem Umfang allmählich auch die Bezuschlagung erneuerbarer Energie über Festpreise in Ausschreibungen verringert werden. Dazu bietet es sich an, künftig nicht mehr 100% des erzeugten Stromes auzuschreiben, sondern jährlich etwas weniger, so daß bis 2050 dann keine festen Vergütungen mehr für erneuerbaren Strom gezahlt werden.
Wichtig dabei ist, dass primär die Energiespitzen aus dem Umlagesystem ausgeschlossen werden müssen. Das bedeutet, dass mit Einführung dieses Systems im ersten Jahr nur noch die Strommengen eine feste Vergütung erhalten welche bis maximal z.B. 95% der maximalen Leistung im jeweiligen Jahr erzeugt werden. Die Strommenge, welche oberhalb 95% dieser Leistung liegt, muss der Betreiber selbst nutzen oder verkaufen. Mit der Zeit sinkt dieser Wert immer weiter ab, z.B. mit 5% p.a., bis auf Null. So wird sichergestellt, dass die Strommengen, welche häufig vorkommen, weiterhin in die Stromnetze fliessen und die Energiespitzen immer mehr in die Speicher.
Das hier vorgeschlagene Modell erreicht also zwei Ziele:
– ein wirtschaftliches Umfeld für den Einzug erneuerbarer Energie in allen Sektoren
– ein allmähliches Verschwinden der Umlagen
Die Finanzierung der Umlagen wäre damit ausschließlich auf die CO2-Steuer abgestellt, eine EEG-Umlage gäbe es nicht mehr.