Netzdienlichkeit

Anlagen zur Sektorkopplung sollen netzdienlich betrieben werden. Was bedeutet das?

Das bedeutet zuerst, dass die PtX-Anlagen zusammen mit erneuerbaren Stromerzeugungsanlagen vor dem Netzeinspeisepunkt gemeinsam und aufeinander abgestimmt betrieben werden.

Wichtig ist dabei, dass die vom Netzbetreiber vorzuhaltende Netzanschlusskapazität für die Gesamtanlage (Wind, PV, Elektrolyseur u.a.) nicht grösser als die Summe der Nennleistung aller Stromerzeugungsanlagen abzüglich der Summe der Nennleistung aller PtX-Anlagen sein darf.

Ebenso wichtig ist, dass die in das Netz eingespeisten Volllaststunden (Quotient aus eingespeiste Energiemenge und Netzanschlusskapazität) auch grösser sind als die Volllaststunden der erneuerbaren Erzeugung (Quotient aus erzeugter Strommenge und installierter Erzeugungsleistung). Damit wird vermieden, dass eine PtX-Anlage 7000 Stunden lang im Dauerbetrieb läuft und nur die Spitzenenergien in das Netz gespeist werden, dass sicherlich nicht netzdienlich sein kann.

Damit wird netzdienliches Verhalten, d. h. die Umwandlung des Stroms und Kappung der Einspeisespitzen, in Zeiten mit hoher EE-Erzeugung sichergestellt und gleichzeitig können die Elektrolyseure betriebswirtschaftlich optimal betrieben werden, da sich daraus hohe Betriebsstunden ergeben. Zudem reizt dies den Zubau von PtX-Anlagen insbesondere in windreichen Regionen mit stark ausgelasteten Netzen an.

Eine alternative Möglichkeit, die Netzdienlichkeit zu erreichen, wäre auch, den PtX-Betrieb nur bei niedrigen Strompreisen zuzulassen. Dies stößt aber auf die Schwierigkeit, dass Preise sich schnell ändern können und damit ungeeignet für regulatorische Vorgaben sind. Es ist sinnvoller, diese Entscheidung den Betreibern zu überlassen.