Der Rückgang der Insektenpopulationen ist beängstigend. Auch an den Rotorblättern von Windenergieanlagen können vereinzelt Insekten sterben. Allerdings wirkt sich die Zahl der tatsächlichen Kollisionen in keiner Weise existenzbedrohend auf die Insektenarten aus. Windkraftalagen nehmen weniger als zwei Prozent der Landesfläche ein und davon entfallen unter 5% auf die Rotorflächen, welche sich in ca. 100 Meter Höhe befinden. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass Insekten an Rotorblättern zu Schaden kommen.
Die größten Faktoren für das massive Insektensterben sind nach überwiegender wissenschaftlicher Meinung der flächendeckende und intensive Einsatz von Pestiziden und Herbiziden in der Landwirtschaft, der Trend zu Monokulturen und zur Versiegelung von Flächen sowie der fortschreitende Klimawandel, der direkt und indirekt zu gravierenden Veränderungen der Lebensgrundlagen für eine Vielzahl von Arten – nicht nur der Insekten – führt.
Windenergie ist im Gegenteil eher dazu geeignet, die Populationen von Insekten zu stärken, da sie den Klimawandel bremsen und in ihrem unmittelbaren Umfeld aus Monokulturen wieder vielfältig besiedelte Flächen entstehen, bepflanzt mit Gewächsen verschiedenster Art. Dazu kommen umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen, welche den Lebensraum für Insekten in vielen Regionen spürbar verbessern.
Insekten haben auch keinen Einfluß auf die Erträge von Windkraftanlagen. Bei den jährlichen Blattinspektionen werden regelmäßig blitzsaubere Blätter vorgefunden, was zeigt, dass kaum Insekten mit den Blättern kollidieren. Was die Erträge von Windenergieanlagen dagegen tatsächlich mindert, sind Erosionen an Rotorblattoberflächen aufgrund von Staubpartikeln in der Luft und Niederschlag.
Auch die Behauptungen z.B. dieser Studie von Franz Trieb sind nicht nachvollziehbar. Die Autoren räumen bereits selbst erhebliche methodische Schwächen ein. Die Studie beruht nur auf modellhaften Kalkulationen und Hochrechnungen bezüglich Windenergie. Bekannte Faktoren, die für den Rückgang von Insektenarten verantwortlich sind, werden nicht ins Verhältnis gesetzt. Das ist keine wissenschaftliche Vorgehensweise.