Fortschreibung der nationalen Wasserstoffstrategie

Was erst Jahrzehnte schlief wird nun in Kürze aktualisiert: die Wasserstoffstrategie. Als ob nicht schon vor 30 Jahren klar gewesen wäre, dass es kein Energiesystem ohne Speicher geben kann und kein erneuerbares ohne Wasserstoff.

Es wird nicht einfach sein, nun in so kurzer Zeit diese Ziele zu erreichen – vor allem: ausreichend H2 und genug Leitungen. Zu allererst müssen 8 GW Windkraft und 21 GW PV jedes Jahr endlich reibungslos und schnell genehmigt werden. Und die Flächenausweisung dafür muss mindestens das Doppelte betragen um die Kosten der Flächen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Ein ständiger Flächenmangel für erneuerbare Energieanlagen ist der größte Feind des Wasserstoff, denn er verteuert ihn ungemein.

Für den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft sind drei Dinge nun entscheidend:

1. Der Kernnetz muss vom Start an umfangreich sein und die Stromerzeugungsstandorte im Norden mit den H2-Verbrauchern an den Industriestandorten verbinden.

2. Die Wasserstofferzeugung muss dort aufgebaut werden, wo Windkaft und PV gleichermaßen in großem Mengen verfügbar sind. Ein Stromtransport für H2-Erzeugung über das öffentliche Netz darf nicht stattfinden. Warum? Weil H2-Transport weniger als 10% vom Stromtransport (pro kWh) kostet. Wäre der H2-Erzeugung auch noch ein Stromnetz vorgeschaltet, so wären die Kosten unbezahlbar.

3. Die Vorschrift, dass ein erneuerbarer Erzeuger in jeder 1/4-Stunde denselben Anteil seiner Erzeugung am Markt verkaufen und zu H2 umwandeln muss, ist ersatzlos zu streichen (§21b EEG). Ganz das Gegenteil ist sinnvoll: bei wenig Erzeugung und Strommangel muss alles eingespeist werden – bei viel Erzeugung und mehr als genug Strom muss H2 erzeugt werden.

So könnte es dann gehen. Bitte schnell. Denn der grösste Teil unseres Wasserstoffes kann in Deutschland gewonnen werden.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: